Samstag, 18. März 2023

Kuba - Tag07 - Trinidad

Wir frühstücken wieder einmal königlich, im Innenhof ist für uns gedeckt, ich leg mir Weste und Schal auf den harten Metallsessel um ein bisschen weicher zu sitzen. 
Heute werden wir wieder von einem Classic Car abgeholt, einem Oldsmobil, für 75,-- Euro bringt uns der Fahrer nach Trinidad. Weil wir ganz schön flott aufbrechen und ich sowieso ein bissl schusselig bin, lass ich Schal und Weste liegen - okay, das ist jetzt meine Unterstützung für das Kubanische Volk, Julie hat uns ja erzählt, dass alles, was wir in einem Hotelzimmer (Kleidung, Kosmetik, Papier, Etecsakarten...) liegen lassen, sicher nicht weg geworfen, sondern einer Weiterverwendung zugeführt wird, außerdem mussten wir beim Buchen unserer Unterkünfte einen Reisegrund anhaken und da haben wir uns immer für "Unterstützung des Kubanischen Volkes" entschieden.



Entlang der Küste ist leider gerade Krabbenwanderung, der Fahrer fährt vorsichtig, trotzdem knirscht es immer wieder unter den Reifen (Foto hab ich mir von Olaf Görtler ausgeborgt, ich selbst hab vergessen ein Bild zu machen). Unser Fahrer fährt durch bis Trinidad, er ist nicht gesprächig, aber bringt uns sicher ans Ziel.




Juliane nimmt Kontakt mit unserer Host auf, die kommt und sperrt uns das Haus auf. Heute und morgen wohnen wir in einem Haus, das einem nach Belgien ausgewanderten Kubaner gehört und von einer Nachbarin "verwaltet" wird, die ist sehr nett, das Haus verfügt über drei Zimmer und eine Küche im Erdgeschoss, zwischen den Zimmern sind kleine Innenhöfe und oben eineinhalb Dachterassen mit einem überdachten Aufenthalts/Wirtschaftsraum.




Nach ein bisschen "Ankommen" machen wir uns auf den Weg zu "Kubatours", dort buchen wir für morgen einen Ausflug mit einem Katamaran auf eine einsame Insel, auf der Leguane und Baumratten leben, Taxi zum Hafen ist inklusive, es holt uns morgen um 8:20 ab. Bezahlen mit Kreditkarte ist kein Problem, so brauchen wir kein Bargeld.

Wir gehen wieder einmal getrennte Wege, Sebi und Lisi wollen das mit dem Bankomat noch einmal probieren und wir machen eine Stadtrunde, Trinad ist ländlich, bunte, meist ebenerdige Häuser mit vergitterten Fenstern, viele Ateliers, wo man Bilder kaufen kann, gemalt wird auf allem: alten Zeitungen, Karton, altem und neuem Papier, auch die Verpackungen sind recycled. Außer Ateliers gibts eine Salsatanzschule nach der anderen, kleine Läden (die verkaufen hauptsächlich Schmuck, Kitsch, Andenken, Mitbringsel gehäkelte Bikinis) und natürlich Restaurants... Wir finden einen kleinen Laden, in dem es Ansichtskarten und Marken gibt und kehren schließlich auf der Treppe der "Casa de la Musica" ein, wir bestellen Mojito und Bier und da kommen auch schon Lisi und Sebi, die waren erfolgreich Geld abheben, haben Kuchen und Coca Cola (eine absolute Seltenheit in Cuba) beim Bäcker gekauft.







Nach einer halben Stunde fängt es ordentlich zu Schütten an, in der Casa hätten wir Schirme, so übersiedeln wir kurz entschlossen unter das kleine bisschen Dach, dass das Cafe zu bieten hat und sitzen den Regen aus...,




dauert nicht lange und wir sind wieder unterwegs, auf den Straßen ist alles nass, kleine Bächlein rinnen über das grobe Pflaster. Jetzt gehen wir ein paar Häppchen essen und probieren Canchanchara, den Kubanischen Cocktail schlechthin, der angeblich in Trinidad von Sklaven erfunden wurde.






Canchanchara
 

das ist übrigens die KÜCHE



Wir gehen in unsere Casa zurück, Juliane schreibt mit unserer Host, dass wir morgen um 1/2 8 Uhr Frühstück möchten, hier haben wir W-Lan, allerdings nur mit Etesca Karte. 

Wir drehen noch eine "Vor-dem-Abendessen-Runde", auf dem Plaza Major spielen ein paar Buben Fußball, wir gehen weiter, zur "Eremita de Nuestra Senora de la Candelaria de la Popa", einer Kirchenruine auf einem Hügel, vorher müssen wir an einem brennenden Misthaufen und Slums vorbei, der Weg zur Kirche ist allerdings schön gepflastert und gepflegt, immer diese enormen Gegensätze.










Oben angekommen, bemerken wir, dass um die Kirche ein Wellblechzaun errichtet wurde, aber der Blick auf  Stadt und den Sonnenuntergang ist auch magisch, gleich nebenan ist ein Nobelhotel, scheint aber geschlossen zu sein, davor sitzen drei Musiker und faszinieren uns mit ihren typisch kubanischen Klängen und einem tollen Instrument, einer "Marimbula", an Haralds interessiertem Blick erkennen die Herren gleich, dass er vom Fach ist und so wird er natürlich sofort genötigt, das Instrument auszuprobieren, schließlich kaufen wir eine CD, verabschieden uns und gehen wieder runter in die Stadt, auf die Suche nach einem Restaurant.






Schließlich werden wir fündig, nehmen auf der Dachterasse Platz, bestellen und bekommen Getränke, auch eine Speisekarte, werden aber ab da konsequent ignoriert, dafür baut der Kellner seinen Zigarrenverkaufsstand mit viel Liebe und Geduld auf, das übersteigt unsere Geduld und wir wechseln das Lokal. Wieder rauf auf die Terasse, kaum haben wir unsere Getränke, beginnt es zu Regnen, also übersiedeln wir einen Stock tiefer, zu Band und Riesenflatscreen, es läuft die Basballmeisterschaft und Kuba spielt gerade. Trotzdem ist der Kellner süß, das Essen gut und die Band dezent  



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